4 Übungen
Performance und Installation, Abbatiale de Bellelay, Bellelay/Schweiz 5/2017
An vier Tagen im Mai 2017 setzte ich mich für insgesamt 24 Stunden der einzigartigen Atmosphäre und Architektur der barocken Abbatiale de Bellelay im Schweizer Jura aus. In der körperlichen und geistigen Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum versuchte ich, meine Arbeit und mich selbst in einer zeitgemäßen objektlosen Spiritualität zu verorten.
Für jeden Tag wurden eine Farbe, ein Material und ein Themenkomplex gewählt, von denen ich mich zu einer je sechsstündigen Folge performativer Handlungen anregen ließ. Während die Materialien sorgfältig gewählt und präpariert wurden, entwickelten sich die konkreten Aktionen stets neu im Moment ihrer Durchführung. Ihre Spuren lagerten sich über die vier Tage im Kirchenraum ab und formierten sich zu einer plastischen Dokumentation der Performance.
An vier Tagen im Mai 2017 setzte ich mich für insgesamt 24 Stunden der einzigartigen Atmosphäre und Architektur der barocken Abbatiale de Bellelay im Schweizer Jura aus. In der körperlichen und geistigen Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum versuchte ich, meine Arbeit und mich selbst in einer zeitgemäßen objektlosen Spiritualität zu verorten.
Für jeden Tag wurden eine Farbe, ein Material und ein Themenkomplex gewählt, von denen ich mich zu einer je sechsstündigen Folge performativer Handlungen anregen ließ. Während die Materialien sorgfältig gewählt und präpariert wurden, entwickelten sich die konkreten Aktionen stets neu im Moment ihrer Durchführung. Ihre Spuren lagerten sich über die vier Tage im Kirchenraum ab und formierten sich zu einer plastischen Dokumentation der Performance.
Fotos Remy Erismann
Jedes Material hat ein Spektrum an Bedeutungen, die in die Handlungen des jeweiligen Tages einfließen. Ob Betrachter_innen exakt diese Bedeutungen ablesen, ist nicht relevant. Sie haben ihren eigenen Parcours durch den Raum zu finden, in dem sie dem Performer und seinen Spuren als Anregung für ihre persönliche Auseinandersetzung begegnen.
Tag 1
60 Meter eines elastischen weißen Gewebes werden in den Raum eingebracht. Eine Serie von Ver- und Enthüllungen des Körpers des Performers sowie einiger Teile der Architektur gestalten die erste Annäherung. Das Tuch bleibt am Ende des Tages in der Form des Unendlichkeitssymbols auf dem Boden der Kirche zurück. Seine anfängliche strahlende Sauberkeit wird im Verlauf der Performances mit Spuren der Aktionen überschrieben.
Tag 2
Mit roter Maurerschnur und Laserstrahlern werden die Längen und Breiten der einzelnen Gebäudeteile vermessen und in Beziehung zum Körper des Performers gesetzt. Die Schnur und die Lichtstrahlen haben ähnliche Formen. Sie bestimmen und limitieren auf unterschiedliche Weise die Wege von Performer und Besuchern durch den Raum.
Tag 3
Auf 1000 orangefarbenen Karteikarten notiere ich, angeregt vom Aufenthalt in der Kirche und den Meditationen der ersten Tage, Begriffe. Die Karten werden auf dem Boden der Kirche zu Bedeutungsfeldern, Clouds, arrangiert. Das Thema ist der Übergang von der Wahrnehmung zur Sprache und von der Sprache zur Wahrnehmung.
Tag 4
Als letzte Schicht der Bearbeitung werden in der Umgebung der Abbatiale Naturmaterialien wie Äste und Blätter gesammelt und einige Winkel, Ecken und Hohlräume der Kirche mit ihnen gefüllt. Die Aktion öffnet sich in den Außenraum, tote Natur erobert sich Teile des reinen, weißen Raums zurück.
Jedes Material hat ein Spektrum an Bedeutungen, die in die Handlungen des jeweiligen Tages einfließen. Ob Betrachter_innen exakt diese Bedeutungen ablesen, ist nicht relevant. Sie haben ihren eigenen Parcours durch den Raum zu finden, in dem sie dem Performer und seinen Spuren als Anregung für ihre persönliche Auseinandersetzung begegnen.
Tag 1
60 Meter eines elastischen weißen Gewebes werden in den Raum eingebracht. Eine Serie von Ver- und Enthüllungen des Körpers des Performers sowie einiger Teile der Architektur gestalten die erste Annäherung. Das Tuch bleibt am Ende des Tages in der Form des Unendlichkeitssymbols auf dem Boden der Kirche zurück. Seine anfängliche strahlende Sauberkeit wird im Verlauf der Performances mit Spuren der Aktionen überschrieben.
Tag 2
Mit roter Maurerschnur und Laserstrahlern werden die Längen und Breiten der einzelnen Gebäudeteile vermessen und in Beziehung zum Körper des Performers gesetzt. Die Schnur und die Lichtstrahlen haben ähnliche Formen. Sie bestimmen und limitieren auf unterschiedliche Weise die Wege von Performer und Besuchern durch den Raum.
Tag 3
Auf 1000 orangefarbenen Karteikarten notiere ich, angeregt vom Aufenthalt in der Kirche und den Meditationen der ersten Tage, Begriffe. Die Karten werden auf dem Boden der Kirche zu Bedeutungsfeldern, Clouds, arrangiert. Das Thema ist der Übergang von der Wahrnehmung zur Sprache und von der Sprache zur Wahrnehmung.
Tag 4
Als letzte Schicht der Bearbeitung werden in der Umgebung der Abbatiale Naturmaterialien wie Äste und Blätter gesammelt und einige Winkel, Ecken und Hohlräume der Kirche mit ihnen gefüllt. Die Aktion öffnet sich in den Außenraum, tote Natur erobert sich Teile des reinen, weißen Raums zurück.